„Grauer Star“ (Cataract) & Nachstar

Die Trübung der Augenlinse = „Grauer Star“ ist weltweit die häufigste Erblindungsursache. In den Industrienationen steht ein millionenfach bewährtes und effektives Operationsverfahren zur Verfügung um das Sehvermögen bei Patienten mit grauem Star wiederherzustellen.

Als grauen Star oder Cataract bezeichnet man die Eintrübung der ursprünglich klaren Augenlinse. Der Betroffene sieht wie durch einen Nebel oder Schleier, der mit der Zeit immer dichter wird. Oft nimmt auch die Blendungsempfindlichkeit, besonders bei Dämmerung und Dunkelheit zu und z.B. beim Lesen wird mehr Licht benötigt. Der Graue Star kann verschiedene Ursachen haben, am häufigsten ist die Linsentrübung altersbedingt und tritt nach dem 60. Lebensjahr auf. Eine Linsentrübung kann aber auch durch andere Erkrankungen des Auges oder Allgemeinerkrankungen, durch vorangegangene Operationen oder Verletzungen oder durch bestimmte Medikamente verursacht oder beschleunigt werden.

Wenn sich die anfängliche leichte Linsentrübung verdichtet und die Sehschärfe in beeinträchtigender Weise herabgesetzt ist, kann der graue Star durch eine Operation sehr erfolgreich behandelt werden. Hierbei wird das Material der trüben Linse durch winzige Schnitte in der Hornhaut aus dem Auge entfernt und durch eine implantierbare Linse aus Kunststoff ersetzt. Die natürliche Linse wird dabei ausgehöhlt. Nur eine hauchdünne durchsichtige Kapsel bleibt bestehen. In diese Kapsel wird die vorher in der notwendigen Stärke berechnete Kunstlinse dann eingesetzt. Die Operationsschnitte müssen in der Regel nicht vernäht werden.

Wenn der graue Star die einzige Augenerkrankung ist, kann durch die für den Patienten kaum
belastende Operation das Sehvermögen in der Regel vollständig wiederhergestellt werden.
Diese Operation ist heute die häufigste Operation überhaupt. In jedem Jahr werden
allein in Deutschland etwa 600.000 Cataract-Operationen durchgeführt. Die Operation
erfolgt meistens ambulant und mit einem örtlichen Betäubungsverfahren.

Wir beraten Sie gerne, ob diese Operation bei Ihnen erforderlich ist und mit welcher Verbesserung Sie rechnen dürfen. Besondere individuelle Risikofaktoren können vor der Operation festgestellt und berücksichtigt werden, ebenso können der Nutzen und die Möglichkeiten verschiedener verfügbarer besonderer Linsenimplantate erörtert werden.

In Bonn und Umgebung gibt es zahlreiche Operateure, Kliniken und Operationszentren. Gerne stellen wir für die Behandlung durch einen Operateur sämtliche erhobenen Befunde und Beratungsergebnisse detailliert zur Verfügung. Die Nachsorge nach einer Operation erfolgt dann wieder in der Praxis. In den ersten Wochen nach der Operation ist eine regelmäßige Anwendung von Augentropfen erforderlich. Starke körperliche Belastungen sollten in den ersten 10-14 Tagen vermieden werden.

Wann nach einer Operation das Autofahren wieder möglich ist, hängt von individuellen Faktoren wie z.B. der Brillenstärke und der Sehkraft des anderen Auges ab. Oft ist das Autofahren innerhalb der ersten zwei Wochen bereits wieder möglich, manchmal muss aber auch die endgültige Brillenanpassung oder die Operation des zweiten Auges abgewartet werden. Hierzu werden Sie im Rahmen der Nachkontrollen beraten.

Gelegentlich kommt es nach einer Cataract-Operation zu erneuten Sehstörungen bedingt durch eine Eintrübung der Linsenkapsel. Diese kann dann durch eine Laserbehandlung beseitigt werden.

Nach einer Operation des grauen Stars kann es gelegentlich nach Monaten oder auch nach Jahren noch einmal zu einer vernebelten Sicht oder Erhöhung der Blendungsempfindlichkeit ähnlich wie vor der Operation kommen. Die Ursache liegt dann oft in der dünnen Linsenkapsel, in welche die Kunstlinse eingesetzt wird. Diese Kapsel kann durch das Nachwachsen von Linsenzellen trüb werden. Dies bezeichnet man als Kapseltrübung oder Nachstar. Eine erneute Operation ist dabei normalerweise nicht erforderlich. Eine getrübte Linsenkapsel kann schmerzfrei mit einem Laser (s. YAG-Laser) entfernt werden. Die Behandlung dauert nur wenige Minuten und kann in der Praxis durchgeführt werden. Für die Behandlung und die Voruntersuchung muss die Pupille
mit Augentropfen erweitert werden. Daher ist unmittelbar danach für mehrere Stunden das Autofahren nicht möglich.