Netzhautdegeneration Netzhautloch Netzhautablösung

Eine Netzhautablösung stellt einen normalerweise dringend behandlungsbedürftigen Notfall dar,
daher ist die schnelle Diagnosestellung äußerst wichtig. Eine Vorstufe und ein Risikofaktor sind Netzhautlöcher, die im Rahmen von Vorsorgeuntersuchungen oder bei akuten Beschwerden festgestellt und behandelt werden können.

Die Netzhaut, die lichtempfindliche Schicht im inneren des Auges leitet die verarbeiteten Lichtinformationen über den Sehnerv an das Gehirn weiter. Diese hochempfindliche Schicht liegt am Augenhintergrund der Gefäßhaut auf und ist mit der Augapfelwand nicht fest verbunden mit Ausnahme der Befestigung am Sehnerv und an den Netzhauträndern.

Die Netzhaut kann dünnere Bereiche (Degenerationen) aufweisen. Solche Degenerationen entstehen in der Regel ohne äußere Einwirkungen und treten bei Kurzsichtigen häufiger auf. Im Laufe des Lebens kommt es zu Veränderungen des Glaskörpers, der gelartigen Substanz, die das Auge ausfüllt. Der Glaskörper ist teilweise an der Netzhaut angeheftet. Im Rahmen des Umbauprozesses des Glaskörpers schrumpft dieser zusammen. Dabei kann es durch Zugwirkung des Glaskörpers an den Anheftungsstellen der Netzhaut zur Wahrnehmung von Lichtblitzen kommen. Eine starke Zugwirkung des Glaskörpers führt gelegentlich zur Bildung von Netzhautlöchern oder Rissen, bevorzugt im Bereich von bestehenden Degenerationen aber auch in vorher unauffälligen Bereichen der Netzhaut. Dabei können Lichtblitze oder auffällige neue bewegliche Trübungen im Auge (Rußregen) auftreten – ein Loch kann jedoch auch ohne Symptome entstehen.

Durch ein Netzhautloch kann Flüssigkeit unter die Netzhaut gelangen und bewirken, dass sich die Netzhaut von den darunterliegenden Schichten abhebt (Netzhautablösung). Die abgelösten Teile der Netzhaut können kein Licht mehr verarbeiteten, eine Netzhautablösung kann daher zur Erblindung führen. Die Häufigkeit einer Netzhautablösung in Deutschland beträgt ca. 1/10.000 pro Jahr. Eine Netzhautablösung kann nur operativ behandelt werden.

Durch eine Vorsorgeuntersuchung oder eine Untersuchung bei akuten Symptomen kann festgestellt werden, ob Netzhautdegenerationen oder –Löcher bestehen. Die Untersuchung erfolgt mit dem Augenspiegel durch die erweiterte Pupille. Ein Loch als hoher Risikofaktor für eine Netzhautablösung kann mit einem Laser behandelt werden. Dabei werden die Lochränder an den tieferliegenden Schichten der Augapfelwand befestigt, so dass es nicht zu einer Netzhautablösung kommen kann.

Da sowohl für die komplette Untersuchung der Netzhaut als auch für eine Laserbehandlung eine Erweiterung der Pupille mit Augentropfen erforderlich ist, ist danach für mehrere Stunden das Autofahren nicht möglich.