Photodynamische Therapie PDT
Mit dieser Therapie können besondere Erkrankungen der Netzhaut behandelt werden wie z.B. Sonderformen der altersbedingten Maculadegeneration. Es handelt sich um eine Kombination aus Medikamentenanwendung und Laserbestrahlung.
Die photodynamische Therapie wurde früher regelmäßig in der Behandlung der altersbedingten Maculadegeneration eingesetzt. Die heutigen Therapiemöglichkeiten durch die Injektion von Medikamenten in den Glaskörper sind jedoch effektiver, so dass bei diesem Krankheitsbild die PDT nur noch in Sonderfällen sinnvoll ist. Darüber hinaus findet die PDT bei selteneren Erkrankungen, z.B. bei besonderen Gefäßveränderungen oder chronisch immer wiederkehrenden Schwellungen der Netzhaut Anwendung. Die Behandlung besteht aus einer Laserlicht-Bestrahlung und der Gabe eines Medikaments.
Vor Beginn der eigentlichen Laserbehandlung wird über 10 Minuten das Medikament Verteporfin als intravenöse Infusion verabreicht. Dieses Medikament ist ein sogenannter Photoaktivator, der sich besonders in den krankhaft veränderten Gefäßmembranen im Auge anreichert, sich aber auch in allen anderen Geweben verteilt. Der Photoaktivator macht das Gewebe lichtempfindlich, ganz besonders für eine bestimmte Wellenlänge, mit der dann auch die Laserbehandlung durchgeführt wird (680nm). Die Bestrahlung des Gewebes führt zu einer Koagulation und später zu einer Vernarbung. Die Laserbehandlung wird anhand von Bildern aus der Voruntersuchung gezielt auf das erkrankte Gewebe ausgerichtet, um die gesunden Netzhautbereiche nicht zu schädigen. Die Laserbehandlung erfolgt im Sitzen an einem Spaltlampenmikroskop so wie es auch bei der normalen Augenuntersuchung verwendet wird. Der Laser ist an dieses Mikroskop angeschlossen und kann damit gezielt ausgerichtet werden. Es wird eine Lupe direkt auf die Augenoberfläche aufgesetzt, welche das Netzhautbild vergrößert darstellt und das Schließen des Auges verhindert.
Die eigentliche Bestrahlung dauert nur 83 Sekunden. Da der infundierte Photoaktivator sich im gesamten Körper verteilt, sind für 48 Stunden nach der Behandlung strenge Lichtschutzmaßnahmen unbedingt erforderlich. Es muss den ganzen Tag über eine besondere Lichtschutzbrille getragen werden und die gesamte Haut muss durch lange Kleidung, ggf. auch mit Hut und Handschuhen vor Sonnenlicht aber auch vor direkter Bestrahlung durch Kunstlicht geschützt werden.